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"Brundibár" und später mehr
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Brundibár
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Brundibár (English)
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Brundibár 2002
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Streitschrift


Jugendgefährdend: die Kinderoper "Brundibár" gehört ins Museum und nicht auf die Bühne!

Ein mit Schmerzen verbundener, aber notwendiger Durchleuchtungsversuch

(Entwurf)

Aninka und Pepicek sind zwei gutherzige, aber nicht so gut erzogene und ein wenig zurückgebliebene Kinder, die Grundregeln des Zusammenlebens noch nicht verstanden haben, dafür aber umso anmaßender auftreten:

Hey! Milchmann, gib uns Milch, füll die Flasche wieder!
Wir brauchen frische Milch, Mutter hat Fieber!

und ihr Gegenüber, das so natürlich nicht mit sich umspringen lässt, ohne weiteres Bitten oder Erklären, dafür unter prompter Benutzung des bekannten Klischees "reich und hartherzig", umgehend an den Pranger stellen:

Seht euch den Milchmann an! Reich ist er, gibt nichts her.

Die Obrigkeit stellt sich in Gestalt eines Polizisten auf die Seite des Rechts; und da die Kinder jetzt etwas gelernt haben, nämlich dass man zum Einkaufen Geld braucht, versuchen sie solches durch selbstgemachte Musik zu erwerben. Dieses neuerlich naive Vorhaben bringt sie in Konflikt mit einem weiteren auf den Ernst des Lebens und sein gutes Recht pochenden Geschäftsmann, nämlich mit dem Drehorgelspieler Brundibár, nach dem die Oper benannt ist (! - sie könnte durchaus nicht "Kindesliebe" oder "Milch für die Mutter" heißen) und der in ihr den Bösewicht spielen muss.
Die Hetzjagd auf diesen allzu wehrlosen, nur vom Recht und einer schwachen Exekutive geschützten Einzelnen, der mit zahlreichen Requisiten aus den Kleiderkammern von altem Judenhass und modernem Antisemitismus ausgestattet wird, bildet den Inhalt der Oper. Brundibár wird von einer Meute aus Kindern und Tieren lustvoll und triumphierend gejagt, vom Hund gebissen, zur Strecke gebracht, seiner Existenz und Würde beraubt.
Wer ist Brundibár?
Ein beliebter und erfolgreicher Straßenmusikant. Die Leute auf dem Markt summen zum Klang seines hochwertigen und sicher teuren Instruments, er selbst rühmt sich, offensichtlich zu Recht, die neuesten "Schlager" parat zu halten und der Beste im Erzeugen guter Stimmung zu sein. Davon lebt er (mit seiner zu vermutenden Familie!), und so verteidigt er nicht ohne Grobheit das Monopol, das er offenbar hat und das wie das Recht des Milchmanns den Schutz der (freilich, wie gesagt, versagenden) Obrigkeit genießt. Als er der Gewalt der Kinder-Tier-Meute weichen muss, wehrt er sich tapfer, indem er die eigentlich ihm gehörenden Einnahmen der Kinder zurückzuklauen versucht.
Wie wird Brundibár dargestellt?
Denunzierend. Zwar erfährt er nicht wie der Milchmann vom schönen Mutter-Anliegen der Kinder, aber rein dadurch, dass er mit seinem Geschäftsinteresse zum Widerpart der kindlichen Herzenswünsche wird, erscheint er als gemütlos, egoistisch und kalt. Als Drehorgelspieler ist er erstens der mit einem modernen Produktionsmittel wirtschaftende Kapitalist, zweitens der technisch-seelenlose, aber marktorientierte und marktgängige Entertainer, drittens der durch Reproduktion von Massenware erfolgreiche, aber im Grunde natürlich unproduktive, nicht-kreative Pseudo-Künstler, welcher der aus den Seelentiefen des Volkes und der Kinder aufsteigenden wahren Kunst das Wasser abgräbt bzw. diese auch, als er sich zur Wehr setzt, manifest stört (S. 8 unten).

Was haben die Tiere gegen Brundibár?
Sie hassen ihn ganz einfach und scheinen nur auf eine Gelegenheit gewartet zu haben, ihm den Garaus zu machen. Nichts davon, dass sie etwa Mitleid mit der kranken Mutter hätten; sie mischen sich ein, als sie merken, dass da zwei Feinde Brundibars sind, die Helfershelfer brauchen:

Spatz: Zweie allein reichen nicht aus, da habt ihr recht [...]
Hund: [...] ihr versteht, daß es nicht alleine geht:
Gern* beiß' ich für euch den Brundibár!
Spatz, Katze, Hund: [...] wenn alle helfen, ist er besiegt.
Kinder gibt's viele, die wollen wir fragen
sie werden gemeinsam den Kampf mit uns wagen
und Brundibár morgen vom Marktplatz verjagen.
Brundibár lässt sich nur dadurch bezwingen,
daß alle zusammen wir gegen ihn singen!
Wehe dir, Brundibár, morgen sind wir da!

Und was haben die vielen Kinder gegen Brundibár, die dann von den Tieren mobilisiert werden? Gewiss, zunächst erfahren sie die rührselige Geschichte, nach deren Erzählung die Tiere erneut ein weit über diesen Anlass hinausgehendes Eigeninteresse bekunden:

Wir erzählen ihnen, daß die Mutter unserer beiden Freunde krank ist und Milch braucht, [...] daß der böse Brundibár nicht duldet, daß sie auf dem Marktplatz singen, um sich was zu verdienen. Und daß wir ihnen helfen können, wenn wir alle zusammen singen. Denn alle zusammen sind wir lauter als der Leiermann! Dann macht er den Kasten zu, und wir haben vor ihm Ruh'!

Doch dann wird klar, daß auch die Kinder - offensichtlich alle Kinder - immer schon etwas gegen Brundibár hatten (während kein Wort mehr von der kranken Mutter fällt!):

Sicher kommen wir und singen, helfen euch ihn zu bezwingen.
Ja, wir gehen mit den Tieren, Brundibár, der soll verlieren.
Hilfe braucht ihr, wir verstehen, Brundibár soll endlich gehen!
Endlich gehen! Endlich!

Fazit: so wie Brundibár der Feind der Tiere ist, immer schon, also widernatürlich, so ist er auch der Feind der noch unverdorbenen Menschenkinder, des Volkes im romantischen Sinne, er ist biologische Missgeburt und sozialer Ausschuss. Das ist der wahre Grund seiner Verfolgung, in deren Erfolg die Handlung gipfelt, während die kranke Mutter nur den willkommenen Anlass geliefert hat.
Erinnern wir uns, dass er als hart, kalt, egoistisch, geldgierig, als Kapitalist und Lieferant seelenoser Musikkonserven, als unkreativ und krativitätsfeindlich denunziert wird; nehmen wir hinzu, dass er "Hummel" heißt (=tschechisch 'brundibár'), was nicht nur ein sprechender Name wie viele jüdische Namen, sondern auch ein den Menschen und seinen Beruf abwertender Name ist; erinnern wir uns schließlich aus der Geschichte, das es immer das Pseudoargument des Monopolismus war, das beim "Arisieren" herangezogen wurde, dann kommt man nicht darum herum, dass Brundibár gewissermaßen DEN JUDEN im Sinne der üblichen Hetzbilder geben muss. Die Einschränkung "gewissermaßen" soll die Grenze markieren, die so gerade eben nicht überschritten wird: die zur ausdrücklich judenfeindlichen und antisemitischen Denunziation.
Was geschieht mit Brundibár?
Ein Schicksal von Lynchjustiz, ein mit Hass und Hass-Lust ausgeübter Pogrom. Das Wort, das nicht verräterischer sein könnte, fällt tatsächlich: (Hund):

Spür' ich einen Hasen auf,
folg' ich niemals seinem Lauf.
Ich allein krieg' keinen Hasen klein.
Hol' ich Freunde mir mir dazu,
hat der Hase keine Ruh,
Eine MEUTE ist des Hasen Pein!

Dem entsprechend am nächsten Morgen Aninka:

...jetzt geht's los, Brundibár wird sich wundern!

Die Geschwister und die Tiere zusammen:

Hört ihr den Glockenschlag?
Heut ist ein großer Tag!
Freuen uns alle drauf, ja, mit Brundibbar
nehmen wir's auf.

Und so ereilt den Stigmatisierten sein Schicksal:
Brundibár (als er, Drehorgel spielend, die miauende Katze und den bellenden Hund wegzujagen versucht):

Blöder Köter, lass' das Stören, meine Lieder will man hören, schleich die endlich, freche Katze, denn sonst gibt's wa auf die Tatze! / So, jetzt reicht es, du verdammter... - au, er beißt mich - Straßenköter! / Laß die Hose! Hilfe, hilfe! Steht nicht da, helft Brundibár!



Aber es hilft "natürlich", darin ganz getreu auch der historischen Wahrheit, niemand. Es ist die Stelle der Oper, die wie keine andere darauf berechnet ist, dem kindlichen Publikum Vergnügen zu bereiten, es zu schallendem Lachen zu bringen: der dramatische Höhepunkt!

Die Vorstellungskraft des Erwachsenen mag die Erinnerung an Wilhelm Buschs Schmulchen Schiefelbeiner ("schöner ist doch unsereiner") in "Plisch und Plum" auf makabre Weise beflügeln:
Dem die Hunde die Hose zerreißen: eines der geläufigsten Bilder der Verächtlichmachung des Juden! Wobei Wilhelm Busch kein Antisemit im modernen Sinne ist: Plisch und Plum haben noch einen konkreten Grund, böse zu sein.*

Wird dieser Akt von Selbst-, ja von Lynchjustiz im Stück nur vorgeführt oder wird er auch reflektiert und bewertet?
Letzteres ist der Fall. Im berühmten Schlusschor, dessen Thema angeblich die Solidarität der Unterdrückten ist und den nach dem Mythos die Nazis nur deshalb durchgehen ließen, ja in den Propagandafilm "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt" hineinnahmen, weil sie angeblich kein Tschechisch konnten, geht es um das, was hier "Freundschaft" genannt wird, was sich dem kritischen Blick aber rasch als die Komplizenschaft der Mensch-Tier-Meute entlarvt, die einen stigmatisierten Außenseiter erledigt hat: (Chor:)

Ihr müßt auf Freundschaft bau'n [...], dann kann euch nichts trennen. / Ihr seht ja, wie es war: Wir schlugen Brundibár; / Uns kann nichts trennen.

Und was ist mit dem Recht, das mit Füßen getreten wurde? Die letzten Verse der Oper verkünden es:

Freundschaft alle Zeit,
hilft euch in jedem Streit
und SCHAFFT GERECHTIGKEIT.
Nehmt euch bei der Hand,
und knüpft das Freundschaftsband.

Ist das die Freundschaft, nach der unsere Kinder sich sehnen und die wir sie lehren wollen? Eine auf Ausgrenzung und Eliminierung von Einzelnen gegründete Kumpanei, die sich über alles Recht, ja alle Gesittung hinwegsetzt und sich ein eigenes Gesetz schafft, das Willkürgesetz der Mehrheit, des gesunden Volksempfindens? Natürlich nicht. Aber das war es, was unsere Eltern, Großeltern (und inzwischen sogar schon Urgroßeltern, Gott sei Dank) in der Hitlerjugend gelernt haben, genau das.

Ebendeshalb aber immer noch (oder etwa nicht?) jugendgefährdend: die Kinderoper "Brundibár" gehört ins Museum...


(Im Weiteren soll anhand der Lebensgeschichte Krasas und der Entstehungsgesichte seiner Oper dargetan werden, wie deren faschismusnahe Botschaft erklärt werden kann: daraus, dass er nach heutigem und allein humanem Verständis Krasa keineswegs "Jude" war (auf der Vaterseite Vorfahren jüdischen Glaubens, aber auf die deutschesten aller Vornamen getauft: Hans Karl, tschechisch wäre das Jan Karel gewesen, deutsche Muttersprache, Studium und Veröffentlichungen auf deutsch - er war also schlicht, was man im Vielvölkerstaat Tschechoslowakei einen "Volksdeutschen" nannte[1]), als er mit seinem deutschen Freund und Librettisten Hoffmeister das Werk schrieb: 1938 in Prag, vor Hitlers Einmarsch, für einen staatlichen Wettbewerb (was erklärt, dass "Brundibár" überhaupt auf tschechisch geschrieben ist, seine früheren Werke sind es nicht! ) - also in einem bestimmten geistigen Klima, das noch nichts, aber auch gar nichts mit jüdischem Lager-Widerstand zu tun hatte (wieso übrigens "jüdischem"? vielleicht haben er und sein Umkreis sich eher tschechisch identifiziert?). Selbstverständlich wird nicht daran gerüttelt, dass dieser Oper und so auch ihrem Schöpfer ein ungeheures Verdienst zukommt: sie haben den Opfern wirklich geholfen! Freilich wird auch versucht, die Hilfe, die sie geleistet hat, etwas differenzierter als üblich zu verstehen - eher mit dem psychoanalytischen Modell "Identifikatiuon mit dem Aggressor" und mit Elias Canetti, der in "Masse und Macht" die Hetzlust der "Meute", zu der hier Spieler und Zuhörer animiert werden, aus der eigenen Todesangst (die auch schon Krasa insgeheim bei seinem Schaffen motiviert haben könnte - Frage an die, die gebildetere Musiker sind als ich: hört man so etwas?) erklärt hat. Und es soll an Peter Kien erinnert werden, der auch in Theresienstadt eine Oper vorlegte, aber eine politische, totalitarismuskritische, für die er sofort ins Gas geschickt wurde und dem bei Peter Weiss, einem anderen Großen und Liebenswerten der tschechisch-jüdisch-deutschen Geschichte, ein wunderbares Denkmal gesetzt ist. Und natürlich müssen schmerzhafte Fragen an die allzu gutmeinenden Macher des "Projekts Brundibár" und an uns alle gestellt werden.
Und, mit aller Deutlichkeit und allem Nachdruck: die Forderung nach offener und öffentlicher Diskussion. Es muss etwas anders werden.


(Speziell mit den Oberstufenschülern möchte ich noch über deren in eigener Regie hergestelltes Programmheft reden. Es ist wie alles an diesem Projekt gut gemeint und mit bewundernswertem Engagement gemacht, es enthält gute Beiträge - aber auch zu viele Schlampereien im Detail, es fehlen erstrangig wichtige Informationen - Bedeutung des Titels, Biografie des Autors, Entstehungskontext [siehe oben]. Das wirklich Schlimme aber: gut und richtig gemeinte, so, wie sie dastehen, aber schreckliche Sätze - ich will das gern erläutern; Hervorhebungen von mir:)

Der sich anbahnende Krieg führte zu einer Ausweitung der Konzentrationslager. [...] Zur Inhaftierung von über 20 000 Juden kam es nach der Reichspogromnacht [...]. Die Belegkapazität der Konzentrationslager musste infolgedessen erhöhlt werden. [...] In den frühen 30er Jahren wurden [...] viele unterschiedliche Strategien verfolgt, die aber nicht aufeinander abgestimmt und deshalb nicht konsequent genug waren. [...] Daraufhin nahm die Judenpolitik einheitlichere Formen an. Hitler hielt [...] eine Rede, in der er bekannt gab, dass die Judenfrage nun einheitlich gelöst werden solle [...]. Mittlerweile hatte das deutsche Volk nach NS-Ansicht akzeptiert, dass der Jude als Feind anzusehen war, gegen den Maßnahmen ergriffen werden mussten. [...] Der letzte Schritt zur Realisierung der Endlösung war die Wannsee-Konferenz [...]. Hier koodinierte Reinhard Heydrich [...] die erforderlichen Maßnahmen, damit in einem enormen Umfang Juden ausgerottet werden konnten. [...] 5 - 6 Millionen Juden sollen der Massenvernichtung zum Opfer gefallen sein. [Ich zweifle nicht, dass die Vf.in es hier wie überall richtig meint: dass man keine genaue Zahl hat, weil auch Schätzungen vorgenommen werden müssen, sie sagt aber objektiv, dass man an dieser Größenordnung zweifeln könne - um Himmels willen!]

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[1] So verzeichnet das New Grove Dictionary of Music and Musicians ihn auch schlicht als "german composer".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*[Im tschechischen Original heißt es gar: "mit Lust" / "mit Appetit"! H.A. April 2003]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

* [Ich bin hier einer - leider! - bezeichnenden Verwechslung erlegen: Schievelbeiners mit dem wirklichen Bösewicht, der die jungen Hunde ertränken wollte, Kaspar Schlich ("Doch, obschon die Pfeife glüht, Oh, wie kalt ist sein Gemüth." - "Wenn mir aber was nicht lieb, Weg damit ist mein Prinzip.") - eindeutig "Christ" und nicht "Jude"! Vgl. die entsprechende Passage im "Essay" unter "Brundibár". Bei genauerem Hinsehen erweist hier nicht Busch selbst sich als antisemitisch, sondern die Gesellschaft seiner Zeit, in der Hunde auf Juden scharf gemacht wurden: hier offensichtlich von zwei ungezogenen Bengeln. In "Brundibár" ist der Hund von sich aus und mit der Autorität des sog. Natürlichen scharf auf den unglückseligen Titelhelden (und andere seines Schlages?)! H. A. April 2003]