Diese Seite gehört zu:
hans_asbeck.de:
Homepage von Hans Asbeck:
"Brundibár" und später mehr
Dr. Hans Asbeck
Beethovenstr. 8 links
D-30449 Hannover
- - - - - - - - - - - - - - - Tel. 0511-452202 - - - - - - - - - - - - - hans.asbeck@web.de


zurück zur
Homepage

Brundibár
- Einleitung
- Essay
- Inhalt textkritisch
- Brundibár aufführen?
- Forschung
- Karikatur und Titel
- Material


Brundibár english
- Introduction
- Essay
- Brundibár:To Perform or Not

- Narrative Summary and
Critical Report


Brundibár 2002
- Einleitung
- Chronologie
- Streitschrift'Jugendgefährdend'
- Presse
- Der Angriff
- Die Verteidigung
- Schützenhilfe
- Schülerpetition
- GEW-Resolution
- Petition an den Ns.Landtag
- Hintergründe: "Winnetou" und andere Publikationen von H.A.
- persönliches Schlusswort

Brundibár-Diskussion
- Ausgewählte Beiträge
- Archiv aller Beiträge
- Mail to
- Forum/Gästebuch

Schülerpetition


 

Schülerschaft der IGS Linden, Hannover
c/o SV der IGS Linden, Hannover

15. 2. 2002

Kultusministerium Niedersachsen
Bezirksregierung Hannover
Schulleitung der IGS Linden, Hannover


Diskussion über die Kinderoper Brundibar, Abordnung von Dr. Hans Asbeck ans die IGS Langenhagen.


Sehr geehrte Damen und Herren,

in seinem Text "Jugendgefährdend: die Kinderoper,Brundibar` gehört ins Museum und nicht auf die Bühne!" hat sich Dr. Hans Asbeck kritisch mit der aufgeführten Oper auseinandergesetzt (nicht mit der Aufführung, sondern mit Text und Inhalt der Oper selbst, was unverständlicherweise oftmals mißverstanden wurde). Dieser Text, der unserer Meinung nach fundiert ist, sollte der schulinternen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um eine inhaltliche Diskussion anzustoßen. Dies wäre in unseren Augen auch wichtig und notwendig gewesen, doch anstatt sich dieser Diskussion zu stellen, hat die Schulleitung Herrn Dr. Asbecks Text eingezogen. Weiterhin wurde er an die IGS Langenhagen abgeordnet. Dieses Vorgehen verurteilen wir aufs Schärfste.

Die Maßnahmen sind absolut verfehlt: Das Einziehen des Textes, die Abordnung Herrn Dr. Asbecks und das Verbot der Lehrer, über das Thema zu sprechen, hat zu folgendem geführt: Unter den Schülern ist erstens eine große Empörung darüber entstanden, dass hier offensichtlich die Meinungsfreiheit eines Lehrers, der die Oper Brundibar kritisch beurteilt in unverhältnismäßig krasser Weise eingeschränkt wurde. Zweitens ist ein starkes Interesse an den Vorgängen selbst entstanden. Herr Dr. Asbecks Text wurde daher vielfach kopiert, beinahe alle Schüler dürften ihn mittlerweile gelesen haben ? einer Diskussion darüber aus dem Wege zu gehen, ist demnach undenkbar. Durch die Abordnung Herrn Dr. Asbecks entsteht weiterhin der Eindruck, er solle "mundtod" gemacht werden. Und was noch schlimmer ist: eine kritische, unbequeme Meinung zu dem Projekt, mit dem sich ein großer Teil der Lehrer und Schüler identifiziert, wird unterdrückt und sogar bestraft!

Für uns entsteht also eine Aussage, die dem Bildungsauftrag (NSchG, §2) massiv widerspricht. Dort heißt es u.a..: "Die Schüler sollen fähig werden, die Grundrechte für sich und jeden anderen wirksam werden zu lassen, [...] ihre Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit, der Solidarität und der Toleranz [...] zu gestalten, [...] Konflikte vernunftgemäß zu lösen, aber auch Konflikte zu ertragen, sich umfassend zu informieren und die Informationen kritisch zu nutzen [...]"

Gerade an der IGS Linden haben wir dementsprechend gelernt, uns mit Sachverhalten und Meinungen kritisch auseinanderzusetzen und von Toleranz und Meinungsfreiheit geprägte Diskussionen darüber zu führen. Diese Einsicht wird durch die Maßnahmen von Schulleitung und Bezirksregierung mit Füßen getreten, was wir nicht akzeptieren können.

Daher erachten wir es als selbstverständlich, daß eine offene, inhaltliche Diskussion über die Oper "Brundibar" geführt wird, wie es auch von Herrn Dr. Asbeck beabsichtigt war. Dies könnte im Rahmen einer Podiumsdiskussion an der IGS Linden geschehen. Die Auseinandersetzung mit Herrn Dr. Asbecks Text halten wir gerade aufgrund seiner Brisanz für dringend erforderlich. Die Vermeidung dieser Diskussion läßt den Anschein entstehen, die Veranstalter der Aufführung würden sie fürchten Es ist geradezu zu vermuten, man wolle einen Skandal vermeiden, was die Brisanz des Textes von Herrn Dr. Asbeck zusätzlich unterstreicht.

Die Reaktionen Susanne Sanders und Gerd Zietlows zeigen durch ihre Unverhätnismäßigkeit, daß Herr Dr. Asbecks Kritik fehlinterpretiert wurde. Der Text wurde hier als persönlicher Angriff bewertet, was nicht nachvollziehbar ist. Es ist bedauerlich, daß durch diese Reaktionen eine sachliche Diskussion verhindert wird, obwohl gerade das Auftreten dieser Mißverständnisse die Notwendigkeit einer Diskussion bekräftigt.

Zusammenfassend fordern wir, wie oben ausgeführt, eine offene, inhaltliche Diskussion über Herrn Dr. Asbecks Kritik zu führen und diese nicht länger zu unterbinden. Weiterhin erwarten wir, daß die Abordnung Herrn Dr. Asbecks rückgängig gemacht wir und er an die IGS Linden zurückkehren kann, da wir den Verlust seiner fachlichen Kompetenz an unserer Schule sehr bedauern. Wir hoffen auf eine baldige Reaktion.

Mit freundlichen Grüßen,

Die Schülerschaft der Sek. II der IGS Linden (Unterschriften im Anhang)

[230 Unterschriften]